Die Angst geht um …
Die Floskel »Wir müssen die Sorgen und Ängste der Menschen in Deutschland ernst nehmen«, wird immer wieder heraufbeschworen, um für Verständnis bei den vermeintlich besorgten Bürger*innen zu werben. Dabei ist es eigentlich die Angst davor Privilegien zu verlieren, die wir zurzeit so laut vernehmen. Diese Angst heizt den menschenfeindlichen Hass gegen alles vermeintlich Fremde und gegen emanzipative Veränderungen an.
Viele Worte wurden über die Angst der angeblich so Besorgten verloren. Mit der Anerkennung und dem Heraufbeschwören dieser ‚Angst‘ werden Rassist*innen dazu ermuntert und dabei unterstützt Rassismus immer offener zu formulieren und entsprechende Taten folgen zu lassen. Das passiert in den Köpfen, auf den Straßen und in den Parlamenten. Mittlerweile ist es schon politisch akzeptiert, die Rettung ertrinkender Menschen aktiv zu verhindern und damit aus dem Mittelmeer ein Massengrab zu machen. Die Festung Europa wird mit aller Gewalt und ohne Rücksicht auf Menschenleben verteidigt.
Von Seehofer über Kurz bis Orbán zu Erdoğan und Trump : Sie alle träumen von einer Welt der Grenzen, Nationen und des Rückschritt.
… und sie ist eine schlechte Komplizin.
Auch wenn die politischen Entwicklungen der letzten Jahre angsteinflößend sein können, wollen wir uns nicht in dieser verlieren,
sondern uns gegenseitig Kraft für unsere politischen Auseinandersetzungen geben. Kämpfe gegen Nationalismus, Rassismus und anderen
Widrigkeiten werden zunehmen und uns weiter begleiten.
Wir schöpfen unsere Kraft aber nicht nur aus der Ablehnung der Zustände. Es hilft nicht weiter, zu grübeln, ob unser Leben in den letzten Jahren besser oder schlechter geworden ist. Wir wollen vielmehr ausloten, wie eben dieses Leben aussehen soll. Darum laden wir euch ein, gemeinsam mit uns eine bessere Welt zu denken, zu leben und zu erkämpfen. Wir wollen uns über die Utopien der emanzipativen Linken austauschen und diese gemeinsam diskutieren. Wir wollen uns klar machen, wie, warum und wofür wir eigentlich kämpfen und warum es sich lohnt, diese Auseinandersetzungen immer wieder und immer weiter voranzutreiben.
Wir haben es in der Hand!
Anfang November schaffen wir mit euch einen Raum, in dem wir unsere Utopien gemeinsam denken können. Wir werden miteinander diskutieren,
Vorträgen lauschen, Essen genießen und uns abends in solidarischer Atmosphäre vernetzen.
Vom 04. bis zum 06. November 2018 veranstalten wir die Offenen Linken Vernetzungstage (OLiVe). Kommt vorbei und ergründet mit uns drei Tage
lang gemeinsam Utopien. Nichts muss so bleiben, wie es ist – und wie es wird, haben wir in der Hand!
Natürlich wie immer: Alles für umme!